Inklusion - gelebt

Zum Beispiel:

Die selbsterfundene Waldwippe von einem Sterntaler- und einem Wasserflohkind

Viele haben sich bestimmt schon Gedanken gemacht, was Inklusion für Menschen mit Behinderung eigentlich bedeutet.

Wir möchten Ihnen dies auf wortwörtlich süße Art  veranschaulichen.

Die Idee mit den Gummibärchen stammt aus einem Vortrag von Herrn Hubert Hürlimann, dem Leiter vom Lukashaus in der Schweiz, einer Einrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderung. Dort wird mit verschiedenen Unternehmen direkt im Umfeld kooperiert.

Exklusion:

Der Begriff Exklusion leitet sich vom lateinischen exclusio ab und bedeutet  Ausschluss.

Es gibt verschiedene Nationalitäten und Lebensformen, versch. Sprachen, Religionen, unterschiedliches Wissen, wir haben Macken und Begabungen…

Bestimmten Personen und Gruppen wurden und werden jedoch immer noch gesellschaftlich ausgegrenzt.

 

Für die Gummibärchen bedeutet Exklusion:

Nur die roten dürfen in die Tüte. Wer die anderen lieber mag hat Pech gehabt und ist benachteiligt.

Separation:

Der Begriff Separation leitet sich vom lateinischen „separare“ ab und bedeutet absondern, trennen.

Kinder werden aufgrund ihrer Fähigkeiten räumlich getrennt unterrichtet.  Es gibt z.B: das Gymnasium, Realschulen und verschiedene Sonderschultypen- und Schulkindergärten. Z.B.  für Kinder mit Körper- oder Sprachbehinderung, für Kinder mit Hörschädigung oder geistiger Behinderung.

Dort arbeiten speziell ausgebildete Fachleute an einem Ort zur bestmöglichen Förderung des Kindes zusammen. Manche Kinder machen in einer besonderen Umgebung größere Entwicklungsfortschritte.

Ein Nachteil ist, dass die Kinder räumlich getrennt unterrichtet werden, sich eher selten begegnen und sich Hemmschwellen aufbauen können.

 

Für die Gummibärchen bedeutet Separation:

Die roten gibt es in einer großen Tüte. Die bunten in einer Sondertüte.

Wer eine Sondertüte kauft, muss leider auf die roten Gummibärchen verzichten.

Integration:

Der Begriff Integration stammt aus dem lateinischen und bedeutet Wiederherstellung eines Ganzen, vervollständigen, Eingliedern in ein größeres Ganzes.

Die Sichtweise gegenüber anderen Kulturen und Lebensformen hat sich verändert. Die „anderen“ werden zeitweise eingegliedert. Sie gehören dazu, doch haben sie noch eine besondere Stellung.

 

Für die Gummibärchen bedeutet Integration:

Jetzt muss man beim Essen 2 Tüten aufmachen, das ist umständlich. 

Nun zur  Theorie der Inklusion:

Der Begriff lnklusion leitet sich vom lateinischen Verb includere ab und bedeutet einschließen.

Gemäß der UN- Behindertenrechtskonvention, die in Deutschland im Jahr 2009 in Kraft trat, ist es unsere Aufgabe, eine Gesellschaft für alle zu gestalten: für Menschen mit verschiedenen Lebensformen und Interessen, Menschen mit und ohne Behinderungen oder Besonderheiten. Die Umgebung muss sich an besondere Bedürfnisse anpassen. Jeder Mensch hat ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.

Im Moment laufen wir vor lauter Inklusion in Gefahr, anstelle der Vielfalt des Einzelnen

in der Gesellschaft  die Gleichheit aller heraufzubeschwören:

 

Dann heißt es „Eine Schule für alle“ oder: „Alle roten, gelben und grünen Gummibärchen müssen in eine Tüte!“.

Die gelebte Inklusion:

Um das Denken und Handeln in der Gesellschaft zu verändern müssen Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, aus verschiedenen Kulturen und mit verschiedenen Interessen alltäglich sein. Die rechtliche Verankerung allein reicht nicht aus.

Bei uns leben die Kinder vom Kindergarten Sterntaler und Schulkindergarten Wasserfloh zusammen unter einem Dach.

Nicht durch theoretische Wissensvermittlung „von oben“, sondern  aus Neugier und  Interesse, selbstverständlich spielen Kinder mit und ohne Behinderung zusammen.

Sie gucken sich Vieles voneinander ab, wie z.B. auch hoch auf den Baum zu klettern und stellen wichtige Fragen über die neuen Kinder und Erwachsenen.

Es bilden sich Interessengemeinschaften, wie z.B. als Piraten auf dem „Waldschiff“, oder als „Schneckenforscher“. Freundschaften entstehen und Wasserfloh- und Sterntaler-Kinder laden sich nun gegenseitig zu Geburtstagen ein!

Wir Mitarbeiterinnen planen bei gemeinsamen Teamsitzungen Aktivitäten und bringen in die Förderung unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen ein. Wie in einer  Wohngemeinschaft,  gibt es auch viele organisatorische Dinge abzusprechen. Nach und nach lernen wir uns besser kennen.

Wir machen gemeinsame Aktionen, doch jeder Kindergarten hat weiterhin seine eigenen Strukturen und Rituale. 

 

Mit den Worten von Hubert Hürlimann:

 

„Wichtig ist die Vielfalt statt einfältiger Gleichheit! Teilhabe heisst „… seinen Teil haben, aber nicht denselben!“

 

Also: „Freiheit für die Gummibärchen!     

(Von links nach rechts: Martin Burst, Vorsitzender Förderverein Kindergarten Sterntaler, Alfred Haas, Vorsitzender Förderverein vom Kindergarten Wasserfloh und der Eduard-Spranger-Schule, Stefanie Habighorst, Leitungsteam Kindergarten Wasserfloh, Evamaria Schüler, Leiterin Kindergarten Sterntaler, Landtagsabgeordneter Alexander Schoch, Landrat Hanno Hurth, Bundestagsabgeordneter Peter Weiß, Dieter Oswald, stellvertretender Ortsvorsteher Wasser,  Gaby Merkt-Hagenunger, Leitungsteam Kindergarten Wasserfloh)

Schulkindergarten

Wasserfloh

In der Kohlgrube 9

79312 Emmendingen-Wasser

Leitung: Stella Kopf

Tel: 07641 - 54202 (AB)

Fax: 07641 - 959298

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